Fr, 6. September 2024 - 08:30

Sportliche Vorschau auf das Eidgenössische Jubiläumsschwingfest in Appenzell

Endlich ist es soweit: In zwei Tagen steigt mit der Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest in Appenzell der grosse Saisonhöhepunkt des Jahres 2024. Im Einsatz stehen die besten 121 Schwinger des Landes, sowie ein Auslandschwinger. Höchste Zeit für einen Überblick in Form einer sportlichen Vorschau.

Orlik Walther US 2023

Die Spitzenpaarungen zwischen Armon Orlik (hinten) und Adrian Walther gab es bereits im Vorjahr am Unspunnen-Schwinget, da endete das Duell gestellt.

Fotograf: Lorenz Reifler

Bereits am Donnerstag verkündete Stefan Strebel, Technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbandes, im SRF-Live-Stream die Spitzenpaarungen für den ersten Gang. Der SCHLUSSGANG berichtete live und analysierte die Paarungen. 

Die fünf Teilverbände reisen mit unterschiedlichsten Ambitionen an das Eidgenösissche Jubiläumsschwingfest. Während die Berner und Nordostschweizer gleich mehrere Topfavoriten stellen, treten die Innerschweizer wie im Jahr 2023 fast schon mit Aussenseiterchancen an. Der Startschuss in Appenzell wird um 8 Uhr mit dem Anschwingen fallen.

BKSV: Die Stärksten in der Breite
Gleich 15 Eidgenossen konnten die "Mutzen" für den Saisonhöhepunkt aufbieten, womit sie in dieser Hinsicht klar der stärkste Teilverband sind. Doch nicht nur in der Breite, sondern bei den Schwingern mit Titelambitionen, haben die Berner gleich mehrere Schwinger im Aufgebot. Mit dem Duo Adrian Walther, Unspunnen-Schlussgänger 2023, und Fabian Staudenmann, aktuell führender der SCHLUSSGANG-Wertung wissen die Berner zwei der grössten Favoriten in ihrem Team. Mit Matthias Aeschbacher und Curdin Orlik wird das Duo von zwei routinierten Mitfavoriten ergänzt. Für eine Überraschung gut dürften aber auch die aufstrebenden Michael Moser und Matthieu Burger sein. Beide feierten in der laufenden Saison ihren ersten Kranzfestsieg. Mit einer guten Mischung aus weiteren Routiniers, wie etwa Thomas Sempach, und jungen Wilden, darunter Fabio Hiltbrunner, stehen die Chancen für den ersten BKSV-Triumpf an einem Anlass mit eidgenössischem Charakter seit Staudenmanns Co-Sieg am Kilchberger Schwinget ein weiteres Mal gut. 

ISV: Wieder mit Favoriten-Absage
Nachdem im Vorjahr Joel Wicki relativ kurzfristig auf den Unspunnen-Schwinget verzichten musste, traf es in diesem Jahr nun der zweite der ISV-Spitze, Pirmin Reichmuth. Ganz allein reist der amtierende Schwingerkönig aber natürlich nicht nach Appenzell. Begleitet wird er etwa von Marcel Bieri, der im Jahr 2024 mit zwei Teilverbandsfestsiegen überzeugte. Auch bei Lukas Bissig, der im Frühjahr seine Kranzfestsiegpremiere feierte, und Noe van Messel ist die Erwartungshaltung nicht gerade tief. Wie schon in den letzten Jahren können die Zentralschweizer auch auf ihre routinierten Eidgenossen hoffen: Mike Müllestein sowie Sven Schurtenberger. Wie Reichmuth muss auch Matthias Herger kurzfristig auf einen Start verzichten, ihm machen Rippenprobleme zu schaffen. Insgesamt reisen die Innerschweizer aber dennoch mit der dünnsten Spitze der drei grossen Teilverbände an. Dass es aber trotzdem für den Festsieg reichen könnte, zeigte aber bekanntlich Joel Wicki vor zwei Jahren bei seinem Königstitelgewinn.

NOSV: Spitzentrio am "Heimfest"
Nach dem Unspunnen-Sieg durch Samuel Giger trumpften die Nordostschweizer auch in der Saison 2024 stark auf. So sicherten sie sich im Verbund etwa die meisten Kranzfestsiege. Zur Verbandsspitze um Giger und Armon Orlik gesellte sich in der laufenden Saison nun definitiv auch Werner Schlegel hinzu. Mit diesem Trio stellt der NOS die meisten Topfavoriten auf den Festsieg im eigenen Verbandsgebiet. Hinzu kommen eine ganze Reihe an Mitfavoriten, wie etwa Kilchberger Co-Sieger Damian Ott und Publikumsliebling Domenic Schneider sowie dessen Bruder, Schwägalp-Sieger Mario Schneider. Ein Überraschungspaket dürfte Eidgenosse Samir Leuppi sein, dessen Formstand nach einer weiteren verletzungsgeplagten Saison quasi unbekannt ist. Mit insgesamt einem Dutzend Eidgenossen, darunter auch der Appenzeller Martin Roth, müssen sich die Nordostschweizer auch in dieser Hinsicht keineswegs verstecken.

NWSV: Angriff nach Enttäuschung?
Der Unspunnen-Schwinget 2023 war für die Nordwestschweizer, man muss es so sagen, eine Enttäuschung. Einzig Andreas Döbeli rangierte sich zum Festende innerhalb des fiktiven Kranzranges. Ausgerechnet einer der Eidgenossen also, die den diesjährigen Saisonhöhepunkt verpassen. Schmerzlichst vermisst wird in der NWS-Selektion auch Joel Strebel, der die Saison nach einem starken Auftakt verletzungsbedingt abbrechen musste. So sind es im 14-Mann starken Team andere, auf denen die Hoffnungen liegen. Allen voran Nick Alpiger, der im Sommer nach einer fast einjährigen Verletzungspause zurückkehrte. Auch auf Weissenstein-Schlussgänger Patrick Räbmatter darf man in Appenzell gespannt sein. Stark präsentierte sich in diesem Jahr auch Teilverbandskranzer Samuel Schmid, der am heimischen Teilverbandsfest bis in den Schlussgang vordrang. Komplettiert wird die NWS-Eidgenossen-Delegation von Lukas Döbeli, Adrian Odermatt und Lars Voggensperger. Gemeinsam mit den Jungen Wilden um Jan und Tim Roth, Jonas Odermatt und Sinisha Lüscher will man nach dem ESAF in Pratteln endlich wieder ein Ausrufezeichen setzen.

SWSV: Bestätigung gesucht
Mit Steven Moser und Benjamin Gapany sicherten sich die Südwestschweizer am Unspunnen-Schwinget 2023 etwas überraschend zwei Spitzenplätze. Ein Resultat, dass in diesem Jahr wohl gerne bestätigt werden würde. Kandidat für einen Exploit ist noch vor den beiden genannten Lario Kramer, der etwa mit dem Ehrenplatz auf der Schwägalp überzeugte. Die beiden weiteren Eidgenossen, Romain Collaud und Sven Hofer komplettieren das SWS-Eidgenossen-Quartett. Gemeinsam mit den routinierten Teilverbandskranzer um Mickael Matthey und Marc Gottofrey sowie dem aufstrebenden Pual Tornare werden die Südwestschweizer alles daran setzen, an den Achtungserfolg aus dem Vorjahr anzuknüpfen.

Übertragung und Live-Ticker
Der Schlussgang berichtet umfassend und ausführlich vom Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest in Appenzell. Im Live-Ticker in der Schwinger-App bleiben Sie jederzeit aktuell informiert. 

 


Autor


Verknüpfte Anlässe


Portrait


Jetzt Aktuell

Alle anzeigen